Diskussion über Themen der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) in/mit Westafrika einschließlich (und vor allem) der politischen sowie sozio-ökonomischen Bedingungen in den Ländern und was EZ bewirken kann -- oder auch nicht -- oder ob sie aber nicht sogar schadet. ACHTUNG: In Ermangelung von Kommentaren lediglich Beiträge zu EZ-Themen. _________________________________________________________________

3. Mai 2008

EU Agrar-Dumping: Systematische Zerstörung afrikanischer Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln

Die Verlogenheit der EPAs (siehe vorhergehenden Beitrag) zeigt sich auch darin, dass andere wichtige Maßnahmen unterbleiben, z.B. der kontinuierliche Abbau der für Afrika tödlichen EU-Agrarsubentionen. Kürzlich entgegnete mir ein junger EZ-Schlipsträger in Verteidigung der EPAs, dass es ja wohl naiv von mir wäre anzunehmen, man könne in Europa erfolgreich gegen die französischen Agrarinteressen angehen. Da seien die EPAs das einizige Richtige, was man machen könnte. Ich muss zugeben, dass ich seinerzeit, als ich von 1984 bis 1993 in Nigeria und Uganda gearbeitet habe, genauso blauäugig die Structural Adjustment Programme verteidigte. Damals hatte ich tatsächlich geglaubt, bei IMF und World Bank wäre genügend Sachverstand vorhanden, das Richtige zu tun. Das dort am grünen Tisch experimentiert wurde, auf diese Idee wäre ich nicht gekommen.

Im Folgenden ein Auszug aus dem Beitrag >> Die Verbrechen der neoliberalen Globalisierer gegen die Menschheit, wobei ich empfehle, den gesamten Beitrag von Joachim Jahnke, Betreiber des Informationsportals Deutschland und Globalisierung, zu lesen (also auch das erstens und zweitens).

"Drittens haben die Agrarinteressen der Großbauern in USA und Europa zu Riesensubventionen für den Export in arme Entwicklungsländer geführt, mit denen dort die heimische Produktion verdrängt wurde und heute in der neuen Knappheitssituation fehlt. Umgekehrt wurden dort Monokulturen aufgebaut, um z.B. Blumenfreunde in den reichen Industrieländern zu beliefern. Auch solche Monokulturen tragen wenig zur Ernährung der Armen bei. Jean Ziegler nennt auch dieses Verbrechen beim Namen: 'Die Industriestaaten der OECD haben ihren Landwirten und Viehzüchtern im Jahr 2007 mehr als 350 Milliarden Dollar an Subventionen für Produktion und Export ausbezahlt. Insbesondere die Europäische Union praktiziert in Afrika das Agrar-Dumping. Das führt in erster Linie zur systematischen Zerstörung der afrikanischen Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln.'"

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