EL: Der Hass auf den Westen
"Der Hass auf den Westen. Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren"
Jean Ziegler, einer der profiliertesten Globalisierungskritiker, stimmt in seinem neuen Buch ein Loblied auf Evo Morales an. Morales habe "einen historischen Bruch mit der kannibalischen Weltordnung vollzogen und dem Westen eine bittere Niederlage zugefügt". Mit Menschenrechten argumentiere der Westen gerne dann, wenn es seinen Interessen nütze, ansonsten schaue er über Menschenrechtsverletzungen gerne hinweg. "Diese Doppelzüngigkeit - der Westen redet ja immer im Namen der ganzen Menschheit, im Namen universeller Werte - diese Doppelzüngigkeit, die ist nicht mehr erträglich für die Völker des Südens. Seit mehr als fünfhundert Jahren beherrschen die westlichen Länder den Planeten. Dabei stellen die Weißen nur dreizehn Prozent der Weltbevölkerung. Die Weltordnung bringt einer großen Zahl von Männern, Frauen und Kindern des Südens unsägliches Leid und neue Demütigungen. Auch sie nährt den Hass auf den Westen." Einen Hass, den Ziegler nicht prinzipiell als destruktiv empfindet - er könne durchaus konstruktiv genutzt werden. Er schärfe das politische Bewusstsein, den Blick auf das Unrecht. Und könne in diesem positiven Sinne ein identitätsstiftendes Nationalgefühl hervorbringen.
Courtesy Joachim Jahnke: Elfi's kritische Presseschau
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