Die Technische Zusammenarbeit hat ausgedient
Interview mit Brigitta Villaronga, Leiterin von InWEnt in Feldafing
„Die Technische Zusammenarbeit hat ausgedient“
„Die Technische Zusammenarbeit hat ausgedient“ – mit dieser These haben Sie bei Ihrem Vortrag an der Akademie für Politische Bildung für große Diskussion gesorgt. Was genau meinen Sie damit?
Villaronga: Das war zugespitzt formuliert, trifft aber das Problem. Die Technische Zusammenarbeit korreliert häufig mit dem, was wir früher unter Entwicklungshilfe verstanden haben. Das hat viel zu tun mit unserem Expertendünkel. Wir kommen mit eigenen Vorstellungen und Rezepten und stülpen sie einem gänzlich anderen Wirtschafts-, Kultur- und Wertesystem über. Das kann kein Modell für die Zukunft sein.
Außerdem suggerieren wir so den Eindruck, dass sich mit der richtigen Technik alle Probleme lösen lassen. Aber das stimmt nicht. Es geht viel mehr um die Aneignung von Nachhaltigkeitskompetenzen bei den Veränderungsagenten in den Ländern selbst – und übrigens auch bei uns. Das beinhaltet auch soziale und Methodenkompetenzen. Wir brauchen Menschen, die ihr Fachwissen und ihre Ideen über geeignete Kommunikation auch richtig transportieren und umsetzen können.
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