Ghana Weltbank Prognose seriös? Wohl kaum!
Kurz nachdem klar war, dass die NPP ihre Macht verliert, veröffentlichte die Weltbank einen Bericht wonach “… the incoming administration would inherit high fiscal and balance of payment deficits that were unsustainable, given the current state of international financial markets.” (>> Quelle) Danach hatte die NPP-Vorgängerregierung in den letzten Jahren das Haushaltsdefizit teilweise durch Einnahmen, die im Rahmen von Privatisierungen etc. entstanden, finanziert – auf Anraten – Geheiß? – der Weltbank.
Die Weltbankberatung geht auf das Jahr 1983 zurück, als ironischerweise Ghana unter Militärherrscher Rawlings als erstes afrikanisches Land ein Structural Adjustment Programm (SAP) mit seinen weit reichenden sozialen Konsequenzen wie hohe Arbeitslosigkeit umsetzte. Es war der Beginn der liberalen Marktpolitik die für Privatisierung, Budgetausgleich und Rückschnitt des öffentlichen Sektors steht. Damit einher geht eine non-interventionist Politik des Staates, die auf niedrige Inflation und Niedriglohn setzt. Und natürlich die Idelogie, dass der Markt es schon richte.
Basiert sind die Wirtschaftspolitiken auf den Statistiken, Analysen und Prognosen der Weltbank, die den Weg im jeweiligen Land vorgibt, dem der Rest der Donorgemeinschaft dann treu (blind?) hinter her trottet.
Da lohnt es sich schon einmal, die Seriosität des Weltbankgebarens kritisch anzuschauen.
Erhellend ist dabei, was ein sog. Economic Hit Man (EHM) zu sagen hat, John Perkins. Er konnte 2004 sein Buch Confessions of an Economic Hit Man veröffentlichen, nachdem es 2003 mehr als 20 amerikanische Verlage abgelehnt hatten. Es erzählt von seiner Karriere bei der Consulting Firm Chas. T. Main. (John Perkins und seine Rolle as Economic Hitman ist übrigens das Thema im zweiten Teil des Films >> Zeitgeist: Addendum, der im Oktober 2008 in die Kinos kam.) >> mehr
In Interviews muss Perkins immer wieder seine Aussagen und Thesen verteidigen, hier ein Beispiel aus 2007, wo er auch den früheren Weltbankdirektor Stiglitz zitiert. Ich habe das Zitat bewusst gewählt, um ein Schlaglicht auf die Seriosität der Weltbankstatistiken, Analysen und Prognosen zu werfen. Sie sind eben alles andere als seriös und verfolgen fragwürdige Zwecke.
“Several pundits criticized what some referred to as my ‘radical accusation’ – that economic forecasts are manipulated and distorted in order to achieve political objectives (as opposed to economic objectivity) and that foreign ‘aid’ is a tool for big business rather than an altruistic means to alleviate poverty. However, both of these transgressions against the true purposes of sound economics and altruism have been well documented by a multitude of people, including a former World Bank chief economist and winner of the Nobel Prize in economics, Joseph Stiglitz. In his book, Globalization and Its Discontents, Stiglitz writes:
To make its [the IMF’s] programs seem to work, to make the numbers ‘add up,’ economic forecasts have to be adjusted. Many users of these numbers do not realize that they are not like ordinary forecasts; in these instances GDP forecasts are not based on a sophisticated statistical model, or even on the best estimates of those who know the economy well, but are merely the numbers that have been negotiated as part of an IMF program." >> mehr
Globalization, as it has been advocated, often seems to replace the old dictatorships of national elites with new dictatorships of international finance …. For millions of people globalization has not worked …. They have seen their jobs destroyed and their lives become more insecure.
Es kommt also nicht von ungefähr, wenn die Weltbank in Ghana gerade jetzt spektakulär mit einem Bericht an die Öffentlichkeit tritt über Dinge, die sie seit Jahren weiß und die sie ursächlich mit zu verantworten hat. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
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