Wenn es um Erdöl geht, sind Peking Menschenrechte egal
Die Welt, Hamburg
Statt das Regime im Sudan zum Einlenken in der Katastrophenregion Darfur zu bewegen, bezahlt China dem sudanesischen Diktator einen neuen Präsidentenpalast. Peking verfolgt seine Wirtschaftsinteressen in Afrika so rücksichtslos, dass Kritiker bereits von einer „Rekolonialisierung des Kontinents“ sprechen.
Von Richard Herzinger
Berlin - Mit Sorge beobachte er eine Art von „Rekolonialisierung Afrikas“, sagte der senegalesische Autor und Journalist Adama Gaye* kürzlich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Sein Vorwurf richtet sich jedoch nicht gegen die Amerikaner oder Europäer, die für gewöhnlich mit der Anklage des „Neokolonialismus“ konfrontiert werden. Die Macht, die laut Gaye dabei sei, „Afrika ökonomisch zu erobern“, es nicht nur „als Rohstofflager, als Investitionsstandort und Absatzmarkt, sondern auch als außenpolitisches Übungsfeld“ zu benutzen, ist die Volksrepublik China.
Gleichzeitig schwinde der positive Einfluss des Westens auf den Kontinent, wie beispielsweise die Forderungen nach demokratischen Prinzipien oder der Etablierung der Menschenrechte, sagte Gaye, der in Frankreich gerade ein Buch über das wachsende chinesische Engagement in Afrika veröffentlicht hat. Das Problem ist, dass China keinerlei Hemmungen hat, seine Wirtschaftskraft zugunsten von Regimes einzusetzen, die ihr eigenes Volk ausplündern oder offenen Krieg gegen Teile ihrer Bevölkerung führen.
» weiter* «En Afrique, la Chine se pose en hyper-puissance pacifiste mais en réalité elle agit en puissance impériale»
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