Diskussion über Themen der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) in/mit Westafrika einschließlich (und vor allem) der politischen sowie sozio-ökonomischen Bedingungen in den Ländern und was EZ bewirken kann -- oder auch nicht -- oder ob sie aber nicht sogar schadet. ACHTUNG: In Ermangelung von Kommentaren lediglich Beiträge zu EZ-Themen. _________________________________________________________________

19. November 2009

Klima-Hysterie und EL des Südens

Wie sich die Klima-Hysterie tatsächlich auf die EL des Südens auswirkt, wird oft falsch dargestellt.

Cicero Magazin:

>> Die Klima-Hysterie

Die Menschheit steht unmittelbar vor einer Klimakatastrophe. So lautet der Konsens.

(...)

"Ist es wirklich ethisch, die potenziellen Probleme künftiger Generationen über die konkreten Probleme der heute lebenden Menschen zu stellen? Viele in Afrika, Asien und Lateinamerika leiden unter unsäglichen hygienischen Verhältnissen, verschmutztem Wasser und verschmutzter Luft. Dies ist eine der häufigsten Todesursachen von Kindern. Ihnen könnte geholfen werden, hier und heute, mit einfachen technischen Mitteln: Kläranlagen, Elektrifizierung, billige Medikamente. Die Öffentlichkeit hierzulande sorgt sich indes um die Afrikaner als mögliche Klimaopfer in hundert Jahren.

Und noch ein zweites Dilemma wird langsam deutlich: Klimaschutz, so denken die meisten, sei gleichbedeutend mit Umweltschutz. Ein fataler Irrtum. Wenn alle Mittel in die Klimarettung gepumpt werden, geraten Überfischung, Tropenwaldzerstörung, Luft- und Wasserverschmutzung in Entwicklungsländern aus dem Fokus. Schlimmer noch: Schon heute wird Regenwald gerodet, um Ölpalm- und Zuckerrohrplantagen für Bio-Treibstoffe anzupflanzen. Schon heute demonstrieren Mexikaner gegen hohe Brotpreise, weil der Biospritbedarf des Nordens den Mais verteuert. Die „Klima-über-alles“-Stimmung könnte sich zu einem massiven Umweltproblem auswachsen."

Um sich in Sachen "Klimawandel" ein kritisches Bewusstsein zu erhalten, kann ich nur die Lektüre des >> Cicero-Artikels empfehlen. Dort gibt es weitere Links zum Thema. Übrigens: Die Debatte bzw. Kampagne ums Waldsterben lässt grüßen!

Bereits ist von Milliarden Transfers zum Ausgleich der vom Norden verursachten Klimaschäden im Süden die Rede.

>> Africa puts price tag on climate change

"According to a draft resolution, African countries want rich nations to pay 67 billion US dollars a year to mitigate the effects of global warming on the world’s poorest continent. The resolution came out of a meeting held by 10 African leaders in Ethiopia’s capital Addis Ababa to find a common stance ahead of the UN climate conference in Copenhagen in December."

Tja, das liebe Geld. Es solls richten! Wirklich? Prof S B Kendie, Director, Centre for Development Studies, University of Cape Coast, Ghana, schrieb dieser Tage einem meiner ghanaischen Kollegen dazu in einer eMail, die ich als Kopie erhalten habe:

"What do the African leaders need the billions of dollars on climate change for? To fuel more corruption? How transparent have we been as african leaders at all levels to ensure that resources are used for poverty reduction and for growth? We need to question our governance processes and the leadership style and this should be at all levels. The asantehene has set an excellent example. How many of our leaders are willing to take such bold steps when those entrusted with public resources appropriate these to private benefit? Do we as leaders appreciate what is good in our cultures and allow those values to guide our actions? I wonder."

Anstelle von Bargeld müsste das unmittelbare Ziel zunächst sein, den Ausverkauf afrikanischer potentieller landwirtschaftlicher Böden zu verhindern bzw. dem entgegen zu wirken und die kleinbäuerliche Landwirtschaft massiv zu fördern.

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